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Von der Freiheit eines Christenmenschen und seinem Geld

19. März 2017

Von der Freiheit eines Christenmenschen und seinem Geld

Sechste roots lecture in economics mit Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Am 01.02.2017 hielt Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, EKG Ratsvorsitzender und Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Bayern, im Rahmen der Reihe roots lecture in economics einen Vortrag zum Thema „Von der Freiheit eines Christenmenschen und seinem Geld“.
Bedford-Strohm stellt dabei den Freiheitsbegriff als eines der wichtigsten Themen der heutigen Gesellschaft in den Vordergrund und bezieht sich damit auf die Frage, die auch schon Luther aufgeworfen hat: „Haben wir das Geld, oder hat das Geld uns?“. Der Theologe ist der Meinung, dass die Gesellschaft und auch die Wirtschaft so gestaltet werden müssten, dass auch die Schwächsten an dieser teilhaben können. Er erwähnt, dass sich auch schon Martin Luther in Schriften wie zum Beispiel „Von Kaufhandlung und Wucher“ von 1524 mit den Praktiken der global agierenden Handelsgesellschaften seiner Zeit auseinandersetzte. Bedford-Strohm ist der festen Überzeugung, dass die soziale Marktwirtschaft zwar zu Ende entwickelt ist, aber nirgends perfekt und zu 100 Prozent praktiziert worden sei. Doch dies müsste das Ziel sein, denn die soziale Marktwirtschaft habe das Potential, den Schwächsten zu nutzen und gleichzeitig für ein Wachstum der Wirtschaft zu sorgen, so der Theologe. „Geld allein macht nicht glücklich, aber wer keins hat, freut sich schon, welches zu bekommen.“ meinte Bedford-Strohm nach seinem Vortrag in der anschließenden Fragerunde. Er versuche das zu praktizieren und zu leben, was er selbst predige und gebe deswegen viel von dem, was er bekomme, auch weiter, denn wer aus seiner inneren Freiheit heraus mit Geld so agiert, dass er nicht nur an sich selbst denkt, sondern anderen damit hilft, der ist am Ende der Glücklichere so der Landesbischof.